Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes zum Bildkreis
Als Bildkreis bezeichnet man diejenige Fläche, die ein Objektiv mit Licht “versorgen”, also ausleuchten kann. Da Objektive kreisförmige Linsen besitzen, erzeugen diese ein kreisrundes Bild. Der Bildkreis eines Objektivs ist durch die Konstruktion vorgegeben und muss mindestens so groß wie die Diagonale des Bildsensors/Films ausfallen, der zur Aufnahme verwendet wird.
Mit größerem Bildkreis zur besseren Qualität
In der Praxis ist der Bildkreis in der Regel jedoch etwas größer, dadurch können die zum Rand hin stärker auftretenden Abbildungsfehler eines Objektivs “ausgeblendet” werden. Der schwächere Randbereich ist auf dem Bild dann nicht mehr zu sehen. Dieser Vorteil kommt auch beim Einsatz eines Objektivs zu tragen, das für einen größeren Sensor gerechnet wurde, aber an einer Kamera mit kleinerem Sensor verwendet wird. So geben beispielsweise Objektive für Kleinbildkameras an APS-C-Modellen am Bildrand in der Regel mehr Details als an Kleinbildkameras wieder.
Wie groß der Bildkreis eines Objektivs ausfällt, geben die Hersteller leider nicht bekannt. Gerade bei hochwertigen Objektiven sind die Bildkreise aber in der Regel deutlich größer als die Diagonale des Sensors. Die nicht genutzten Randflächen erlauben – wie bereits erwähnt – auch am Bildrand eine Darstellung ohne größere Abbildungsfehler. Objektive, die offiziell nur für kleinere Bildsensor konstruiert wurden, können – sofern mechanisch kompatibel – auch an Kameras mit größeren Sensoren verwendet werden. Hier wird jedoch dann oftmals ein Teil des Bildes nicht ausgeleuchtet und bleibt schwarz.
Der Bildkreis eines Zoomobjektivs verändert sich typischerweise mit der Brennweite. Ein Objektiv, das am kurzen Ende einen größeren Bildkreis ausleuchtet, muss dies am langen daher nicht unbedingt ebenso. Gleiches gilt natürlich umgekehrt.
Objektive mit besonders großen Bildkreisen
Wenn der ausgeleuchtete Bildkreis eines Objektivs wesentlich größer als der Sensor ausfällt, für den es konstruiert wurde, ist der Einsatz möglicherweise auch an einer Kamera mit größerem Bildsensor ohne (starke) Einschränkungen möglich. Als bekannte Beispiel seien hier das AF-S DX Nikkor 35mm F1.8G, das Sony E 10-18mm F4 OSS und das Sigma 50-100mm F1.8 DC HSM Art genannt. Alle drei Objektive können – obwohl sie nur für Kameras mit APS-C-Sensoren gedacht sind – mit Einschränkungen auch an Modellen mit Kleinbildsensoren verwendet werden. Hierbei ist allerdings teilweise eine stärkere Vignettierung in Kauf zu nehmen.
Tilt-Shift-Objektive müssen, da sie das Verschwenken und Verschieben der Linsen erlauben, immer einen deutlich größeren Bildkreis als für den eigentlichen Sensor notwendig besitzen. Ansonsten würde der Bildkreis beim Tilten und Shiften die Aufnahme stark einschränken. Focal Reducer machen sich den größeren Bildkreis eines Objektivs zu Nutze und erlauben das Erhöhen der Lichtstärke einer Optik durch das Verwenden der “ungenutzten” Bereiche. Gleichzeitig wird die Brennweite des Objektivs um einen gewissen Grad reduziert.
Sensorgrößen im Vergleich
Die Diagonale des Sensors entspricht der Mindestgröße des Bildkreises eines Objektivs.
Sensor | Cropfaktor | Diagonale (mm) | Breite (mm) | Höhe (mm) |
1/2,3 Zoll | 5,6 | 7,7 | 6,2 | 4,6 |
1/1,7 Zoll | 4,6 | 9,5 | 7,6 | 5,7 |
1,0 Zoll | 2,7 | 15,9 | 13,2 | 8,8 |
Micro-Four-Thirds | 2 | 21,6 | 17,3 | 13,0 |
APS-C | 1,5 | 28,3 | 23,5 | 15,6 |
APS-H | 1,3 | 33,4 | 27,9 | 18,6 |
Kleinbild | 1 | 43,3 | 36 | 24 |
Mittelformat | 0,78 | 55 | 44 | 33 |
Mittelformat | 0,65 | 67,1 | 53,9 | 40,4 |