Blendenlamellen

Objektive für Fotokameras verfügen in aller Regel über eine Irisblende mit Blendenlamellen, um die Blendenöffnung auf Wunsch verkleinern zu können. Diesen Vorgang bezeichnet man als abblenden. Die Form der Blende und somit auch die der Blendenlamellen beeinflusst die Unschärfe vor und hinter dem fokussierten Objekt. Das aber natürlich nur, sofern eine kleinere Blendenöffnung als die Offenblende verwendet wird. Daher versuchen die Objektivhersteller bei möglichst vielen Blendenwerten eine nahezu kreisförmige Blendenöffnung zu erreichen. Neben dem Einsatz von abgerundeten Blendenlamellen wird dies auch über die Anzahl der verwendeten Lamellen realisiert. Je mehr Blendenlamellen ein Objektiv besitzt, desto runder fällt die Blendenöffnung aus. Werden nur wenige Lamellen genutzt, nehmen die Unschärfekreise im abgeblendeten Zustand eine eckige Form an. Dieser Effekt ist im Regelfall nicht erwünscht.

Irisblende eine Objektivs von Tamron mit neun Lamellen (Bildquelle: Tamron)

Aus der Anzahl der Strahlen von Lichtquellen lassen sich Rückschlüsse auf die Blendenlamellen eines Objektivs ziehen. Die Anzahl der Strahlen eines Blendensterns ist nämlich von der Anzahl der Blendenlamellen abhängig. Sofern die Blende aus einer geraden Anzahl von Lamellen besteht, werden so viele Strahlen erzeugt wie Lamellen vorhanden sind. Besteht die Blende aus einer ungeraden Anzahl von Lamellen besteht, werden doppelt so viele Strahlen wie Lamellen erzeugt. Der Grund hierfür ist: Bei Irisblenden mit einer geraden Anzahl von Lamellen liegen zwei Blendenlamellen parallel zueinander, die Strahlen überdecken sich daher.

Blendenlamellen Anzahl der Strahlen des Blendensterns
5 10
6 6
7 14
8 8
9 18
10 10
11 22
12 12
13 26
14 14
15 30

 

Die Ausprägung des Blendensterns ist von Objektiv zu Objektiv unterschiedlich und auch von der gewählten Blende abhängig. Je stärker die Blende geschlossen wird, desto ausgeprägter fallen in aller Regel auch die Blendensterne aus.

Das verwendete Objektiv besitzt neun Blendenlamellen, die Bilder zeigen daher 18 Blenden-/Sonnensterne

Gut zu wissen: Besitzt ein Objektiv keine veränderliche Blendenöffnung und keine Blendenlamellen wurde es im Regelfall nicht für die “herkömmliche” Fotografie entwickelt. Oftmals handelt es sich bei diesen Objektiven um Modelle für die X-Ray-Fotografie oder um Projektionsobjektive. Eine Ausnahme sind die Superteleobjektive mit RF-Bajonett von Canon (RF 600mm F11 IS STM und RF 800mm F11 IS STM).

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