Bei einem Filtergewinde handelt es sich um ein Gewinde an der Vorderseite von Objektiven. Über das Filtergewinde lassen sich Filter vor der Frontlinse einschrauben, diese können unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Die Größe des Filtergewindes ist von den Abmessungen der Frontlinse abhängig, das Gewinde muss groß genug dimensioniert sein, um Abschattungen durch eingeschraubte Filter zu verhindern. Neben dem Durchmesser spielt bei Filtergewinden zudem noch die sogenannte Steigung eine Rolle. Beide Werte werden bei Filtern folgendermaßen angegeben: Durchmesser in Millimetern x Steigung.
Hinweis: Da im Fotobereich fast ausschließlich Filter mit einer Steigung von 0,75 verwendet, fehlt im Regelfall die zusätzliche Angabe der Steigung.
Um optimal an das Objektiv angepasste Filter nutzen zu können, gibt es eine Reihe unterschiedlicher Gewindedurchmesser. Die gängigsten Filtergewinde-Größen finden Sie in folgender Liste:
26mm | 30mm | 37mm | 40,5mm |
43mm | 49mm | 52mm | 55mm |
58mm | 62mm | 67mm | 72mm |
77mm | 82mm | 95mm | 105mm |
Die Größe des Filtergewindes eines Objektivs hängt vor allem von dessen Bildkreis, der Brennweite und der Lichtstärke ab. Besonders große Filtergewinde finden sich bei lichtstarken Tele- und Weitwinkelobjektiven für Kleinbildkameras, hier sind 77 mm oder mehr gängig. Objektive mit einer mittleren Brennweite und einer geringen Lichtstärke (oder für Kameras mit kleinen Sensoren) besitzen dagegen oftmals Filtergewinde mit einem Durchmesser von 67 mm oder weniger.
Wer einen Filter mit mehreren Objektiven und unterschiedlichen Filtergewinden nutzen möchte, kann zu Step-Up- und Step-Down-Filtern greifen.
Objektive, die wegen einer zu großen oder zu stark gewölbten Frontlinse über kein Filtergewinde verfügen, sind oftmals mit Einschub-/Steckfilter-Systemen oder Gelatine-Filterhaltern ausgestattet. Zudem können Rechteckfilter für spezielle Filterhalter genutzt werden.
Hinweis: Optimalerweise sollte sich das Filtergewinde eines Objektivs beim Fokussieren nicht bewegen. Dies ist unter anderem bei Objektiven mit Innenfokussierung der Fall. Dreht sich das Gewinde beim Scharfstellen mit, müssen “rotationsabhängige”-Filter, wie zum Beispiel Polfilter, nach dem Fokussieren neu ausgerichtet werden.