Gegenlichtblende (Streulichtblende, Sonnenblende)

Eine bessere Bildqualität und weniger Störungen

Eine Gegenlichtblende, auch Streulichtblende oder Sonnenblende genannt, soll den Einfall von seitlichen Lichtstrahlen in das Objektiv verhindern. Diese können zu Blendenflecken, Geisterbildern oder anderen Reflexionen führen, der Kontrast kann in bestimmten Bildbereichen zudem deutlich abfallen. Moderne Objektive sind gegenüber schräg einfallendem Licht zwar wesentlich unempfindlicher als ältere Objektive, trotzdem sollte die Gegenlichtblende besser immer genutzt werden.

Abnehmbar oder fest verbaut

Bei der Bauweise von Gegenlichtblenden muss zwischen abnehmbaren und fest verbauten Modellen unterschieden werden. Die allermeisten Objektive verfügen über Gegenlichtblenden, die sich durch einfaches Drehen (in der Regel nach dem Lösen einer Arretierung) abnehmen lassen. Bei Ultraweitwinkel-Objektiven oder Fisheye-Objektiven setzen die Hersteller jedoch des Öfteren auf fest verbaute Modelle. Werden sie dennoch entfernt, spricht man umgangssprachlich vom sogenannten “rasieren”. Die Gegenlichtblende wird in diesem Fall mechanisch komplett entfernt bzw. gestutzt. Dadurch können manche Objektive einen größeren Bildwinkel abdecken. Die Gegenlichtblende-Rasur ist jedoch mit einem recht hohen Risiko verbunden, da hierbei andere Teile (z. B. die Frontlinse) beschädigt werden können.

Beim Olympus M. Zuiko Digital ED 8mm F1.8 PRO ist die Gegenlichtblende fest verbaut (Bildquelle: Olympus)

Eine Parkposition vereinfacht den Transport

Des Weiteren gibt es ein paar Objektive (vor allem Teleobjektive), die über fest verbaute, aber trotzdem bewegliche Gegenlichtblenden verfügen. Diese sind am Objektiv befestigt und lassen sich vom Fotografen aus einer “Parkposition” nach vorne schieben. Als Beispiel ist hier das Olympus M.Zuiko Digital ED 40-150mm F2.8 PRO zu nennen.

Meistens aus Kunststoff, teilweise aber auch aus anderen Materialien

Gegenlichtblenden werden im Regelfall aus Kunststoff gefertigt, bei Modellen für lichtstarke Teleobjektive der Profiklasse kommt allerdings auch Metall zum Einsatz. Diese Gegenlichtblenden fallen deutlich robuster als herkömmliche Modelle aus und werden in der Regel mit einer Schraube arretiert. Gegenlichtblenden aus Gummi lassen sich nur von Drittherstellern erwerben, diese fallen beim Transport besonders kompakt aus.

Eine runde Gegenlichtblende (Modell: HK-38) für Superteleobjektive (Bildquelle: Nikon)

Rund oder tulpenförmig

Gegenlichtblenden sollen wie erwähnt den seitlichen Lichteinfall verhindern, dürfen den Bildkreis aber trotzdem nicht einschränken. Um hier den optimalen Kompromiss zu finden, setzen die Hersteller bei den Gegenlichtblenden auf unterschiedliche Formen. Bei Objektiven mit längeren Brennweiten ((Super)-Teleobjektive) werden häufig runde Gegenlichtblenden verwendet, bei Objektiven mit kürzeren Brennweiten und einer variablen Brennweite fast immer tulpenförmige Gegenlichtblenden. Hierdurch wird vermieden, dass es zu einer Abdunkelung in den Bildecken kommt.

Ein tulpenförmige Gegenlichtblende (Modell: HB-36) aus Kunststoff für ein 70-300mm Telezoom (Bildquelle: Nikon)

Da Gegenlichtblenden oftmals genau für ein Objektiv und dessen Bildkreis berechnet sind, ist das Verwenden einer für ein anderes Objektiv vorgesehenen Gegenlichtblende nicht zu empfehlen. In diesem Fall könnten Abschattungen auftreten oder kann das Streulicht nicht ausreichend vom Einfallen abgehalten werden.

Die Gegenlichtblende als Stoß- und Fallschutz

Gegenlichtblenden verrichten nicht nur beim Minimieren von Streulicht und Reflexionen einen guten Dienst, sie können auch mechanische Beschädigungen reduzieren oder gar vollständig verhindern. Zum einen schützt eine Gegenlichtblende die Frontlinse recht gut vor dem Verkratzen, zum anderen kann sie beim Herunterfallen des Objektivs (falls dieses zuerst mit der Gegenlichtblende aufkommt) einen Teil der Energie aufnehmen.

Tipps und Tricks

  • Teilweise verfügen Gegenlichtblenden über eine kleine Öffnung, diese erleichtert den Einsatz von Filtern, die sich drehen lassen (z. B. Polfilter).
  • Für den einfacheren Transport lassen sich Gegenlichtblenden, die per Schraubgewinde befestigt sind, umgedreht am Objektiv befestigen.
  • Besonders bei sehr kompakten Objektiven werden teilweise sehr flache Gegenlichtblende mit einem eigenen Filtergewinde verbaut.
Sony FE 50mm F2.8 Macro

Beim Sony FE 50mm F2.8 Macro kommt man ohne Gegenlichtblende aus (Bildquelle: Sony)

Gegenlichtblenden sind ein sehr sinnvolles Zubehör, sie sind jedoch nicht bei allen Objektiven zwingend notwendig. Manche Objektivkonstruktionen, das trifft vor allem auf Makro-Objektive zu, verfügen über eine sehr weit im Tubus liegende Frontlinse. Dadurch kann auf den Einsatz einer zusätzlichen Gegenlichtblende verzichtet werden. Ein Beispiel hierfür wäre das Sony FE 50mm F2.8 Macro.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner