Sparen mit Grauimporten – ergibt das Sinn?

Was sind Grauimporte?

Objektive sind teuer: 500 Euro, 1.000 Euro oder 2.000 Euro, nach oben gibt es fast keine Grenze. Deshalb ist es für ambitionierte Fotografen natürlich besonders interessant, Geld zu sparen. Das geht zum einen durch die Suche nach dem günstigsten Händler vor Ort oder in Deutschland, aber auch weltweit. Schließlich werden Objektive weltweit verkauft, technisch unterscheidet sich das Produkt allerdings nicht. Egal wo man ein bestimmtes Objektiv erwirbt, man erhält immer das gleiche Modell (zumindest ist uns nichts anderes bekannt). Dies machen sich verschiedene Online-Händler zunutze. Sie kaufen Ware in besonders günstigen Ländern ein und verkaufen diese zu einem Preis, der deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt liegt. Dies ist möglich, da gleiche Produkte in verschiedenen Regionen verschiedene Preise besitzen. In Regionen mit höherer Kaufkraft fallen diese in der Regel höher als in Regionen mit niedriger Kaufkraft aus. Kommen für andere Regionen der Welt gedachte Produkte nach Deutschland oder Europa spricht man von Grauimporten oder Parallelimporten.

Vorteile von Grauimporten

Wer einzig und allein den Preis eines Objektivs als Kriterium sieht, kann mit Grauimporten oft viel Geld sparen. Die Preisunterschiede bewegen sich meistens im zweistelligen Prozentbereich, oftmals lassen sich daher mehrere Hundert Euro einsparen.

Nachteile von Grauimporten

Da die Objektivhersteller Grauimporte natürlich nicht gerne sehen, haben sie verschiedene Maßnahmen getroffen, um deren Zahl gering zu halten. Zum einen besteht bei Grauimporten in der Regel keinerlei Garantie. Im Schadensfall muss man sich daher an den Händler wenden. Da dieser im Ausland – meistens in Fernost – sitzt, kann sich die Abwicklung eines Schadensfalls in die Länge ziehen oder schlimmstenfalls werden Schäden überhaupt nicht reguliert. Doch nicht nur die Garantie kann bei einem Grauimport betroffen sein, möglicherweise wird die Reparatur auch bei selbst verursachten Schäden abgelehnt. Sogar wer einen Schaden aus eigener Tasche zahlen will, könnte von der Reparaturwerkstatt abgelehnt werden.

Ausgeschlossen sind Grauimporte zudem natürlich von allen Aktionen der Hersteller: Sei es nun ein Cashback oder eine (optionale) Garantieverlängerung. Davon kann man nicht profitieren.

Nicht ganz so dramatisch, aber auch ärgerlich kann das Fehlen eines deutschen Handbuchs oder von anderen Beschreibungen sein. Bei Kameras oder anderen Elektronikprodukten können zudem ein deutsches Menü, entsprechende Kabel oder benötigte Kennzeichnungen fehlen. Der Betrieb wäre damit in  Deutschland im Extremfall nicht erlaubt.

Wichtig: Dass der Kauf bei einem Händler außerhalb Deutschlands oder der EU – egal um welches Produkt es sich handelt – besser nicht per Vorkasse erfolgen sollte, versteht sich von selbst.

Viele Fragen offen

Wann es sich um einen Grauimport handelt, lässt sich vor dem Kauf nur schwer feststellen. Einzig bei offiziellen Partnerhändler der Hersteller sollte man sich sicher sein können, dass keine Grauimporte angeboten werden. Auf alle Fälle sollten sich Käufer vor dem Erwerb über die genauen Garantiebedingungen informieren.

Zu guter Letzt sollten sich Käufer über den Import an sich Gedanken machen. Eventuell fallen dabei weitere Kosten (Einfuhrumsatzsteuer, Zoll oder ähnliches) an, die den Preis nach dem Kauf noch erhöhen könnten.

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