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Schäden am Objektiv sind schnell passiert
Ein unachtsamer Moment und schon ist es passiert. Man stößt gegen sein Objektiv, lässt es versehentlich fallen oder schlägt mit Kamera und Objektiv gegen einen harten Gegenstand. Schäden sind doch schneller passiert, als man denkt. Objektive sind hochpräzise Instrumente, bereits kleine Schäden können große Auswirkungen haben. Zunächst sollte man nach einem „Unfall“ daher prüfen, inwieweit tatsächlich ein ernstzunehmender Schaden vorliegt. Selbst wenn der erste Funktionstest positiv verlaufen ist, können zu einem späteren Zeitpunkt aber noch Probleme auftreten. Sofern man auf die korrekte Funktion seines Equipments angewiesen ist, sollte dieses daher nach jedem „größeren“ Schaden genauer überprüft werden. Da ein Objektiv aus vielen Teilen besteht, können sehr viele unterschiedliche Schäden auftreten. Je nach Objektiv und Reparaturwerkstatt ergeben sich unterschiedliche Preise. Das eigenhändige Reparieren ist allenfalls bei sehr alten Objektiven ohne Elektronik möglich, selbst hier kommt man aber nur selten weiter.
Genaue Kosten lassen sich auf den ersten Blick nicht ermitteln
Ohne die genaue Begutachtung eines Schadens durch die Reparaturwerkstatt ist eine Prognose der Kosten nicht möglich. Ein Kostenvoranschlag kostet in der Regel um die 30 bis 50 Euro und listet alle anfallenden Arbeiten und Kosten auf. Einfache Schäden, wie beispielsweise durchdrehende Einstellringe, lassen sich eventuell schon für 100 Euro reparieren. Das Austauschen von Linsen oder die Reparatur des Fokusmotors kann dagegen mehrere Hundert Euro teuer werden. Gerade bei günstigeren Objektiven (circa unter 300 Euro) handelt es sich oftmals um einen wirtschaftlichen Totalschaden. Sofern die Reparatur mehr als 50 Prozent des Neupreises entspricht, würden wir über einen Neu- oder Gebrauchtkauf des Objektivs nachdenken.
Beispielhafte Kosten
Achtung: Die Kosten können abhängig vom Objektiv (Kit, klassisches Standardzoom oder Superteleobjektiv) und dem Reparaturbetrieb deutlich abweichen!
Schaden/Auftrag | Kosten |
Filtergewinde beschädigt | ab circa 75 Euro |
Reinigung innen | ab circa 100 Euro |
Bildstabilisator defekt | ab circa 150 Euro (kompletter Austausch der Bildstabilisatoreinheit deutlich teurer) |
Fokusring nicht mehr bewegbar | ab circa 200 Euro |
Fallschaden (Objektiv am Bajonett aus der Kamera gerissen) | ab circa 200 Euro (bei Schäden im Inneren deutlich teurer) |
Frontlinse austauschen | ab circa 250 Euro |
Salzwasser ist der Tod eines (fast) jeden Objektivs
Objektive, die in Salzwasser gefallen oder mit einer größeren Menge Salzwasser in Berührung gekommen sind, werden durch Reparaturwerkstätten im Regelfall nicht oder nur beim Verzicht auf jegliche Folgegarantie repariert. Die Gefahr von Folgeschäden durch Korrosion ist zu groß, diese treten meistens erst einige Zeit später auf. Die komplette Reinigung und der Austausch der Teile stellt zudem normalerweise einen wirtschaftlichen Totalschaden dar.
Kleine Kratzer auf der Linse sind in der Regel kein Problem
Entwarnung kann man dagegen geben, wenn sich kleine Kratzer auf/in der Frontlinse befinden. Diese sind für den Objektivbesitzer zwar zweifellos nervend, sie fallen bei Fotos aber oftmals überhaupt nicht auf. Der Grund dafür ist: Sie befinden sich zu weit von der Schärfeebene weg und werden daher nicht abgebildet. Selbst bei größeren Kratzern sind daher des Öfteren keine Störungen zu erkennen. Reflexionen und Streulicht können dagegen zu einem Problem werden, diese treten bei beschädigten Vergütungen teilweise deutlich stärker auf.
Kratzer auf der Hinterlinse sind problematischer, diese können wegen der Nähe zum Sensor bei kleineren Blenden oftmals erkannt werden. Nutzen Sie daher – wann immer es geht – den hinteren Objektivdeckel.