In den letzten Tagen kochte die Gerüchteküche hoch: Zeiss soll sich vom Markt der Foto-Objektive verabschiedet haben. Das haben mehrere Webseiten unter Berufung auf einen australischen Distributor berichtet. Diese Information hat sich im Nachhinein allerdings als falsch herausgestellt. Laut Zeiss wurde nur die Entwicklung und Produktion von DSLR-Objektiven eingestellt, Objektive für spiegellose Systemkameras sollen weiterhin angeboten werden. Ob das Unternehmen neue DSLM-Modelle ankündigen wird, ist trotzdem alles andere als gesichert.
Der Markt für Foto-Objektive ist in den letzten Jahren schließlich deutlich kleiner geworden, Smartphones haben “echte” Kameras immer weiter in die Nische verdrängt. Während der Rückgang bei den DSLR-Kameras besonders groß war, haben sich DSLMs jedoch wesentlich besser gehalten. Gerade im hochpreisigen Segment, in dem Zeiss aktiv ist, konnte der Umsatz recht stabil gehalten werden. Ob dies auch für Zeiss selbst zutrifft, ist uns allerdings nicht bekannt.
Das Batis 40mm F2 CF ist das letzte von Zeiss für DSLMs vorgestellte Objektiv, Bildquelle: Zeiss
Dass man in Oberkochen nur mehr begrenzte Chancen für eine Ausweitung des Geschäfts sieht, zeigt allerdings die fast schon fünf Jahre andauernde Flaute bei den Neuvorstellungen. Mit dem Zeiss Batis 40mm F2 CF kam das letzte neue Modell bereits 2018 auf den Markt. Noch länger lassen neue Modelle für die Touit-Serie sowie die Loxia-Serie auf sich warten.
Wir gehen nicht davon aus, dass Zeiss neue Objektive vorstellen wird, lassen uns aber natürlich positiv überraschen. Sofern sich die bereits vorgestellten Objektive noch gut verkaufen, besteht für Zeiss allerdings kein Grund, sämtliche Aktivitäten in diesem Bereich einzustellen. Cine-Objektive wird Zeiss dagegen in jeden Fall weiterentwickeln und verkaufen. Dieser Markt ist für die deutsche Optikschmiede wichtig und auch monetär interessant.
