Superzoom-Objektiv

Mehr Zoom

Als Superzoom-Objektive werden Objektive bezeichnet, die einen besonders großen Zoombereich abdecken. Da der Begriff Superzoom-Objektiv nicht genau definiert ist, sind die Grenzen zwischen ihnen und den klassischen Standardzooms jedoch fließend. In den allermeisten Fällen werden als Superzoom-Objektive Modelle bezeichnet, mit denen sich ohne Objektivwechsel sehr viele Motive fotografieren lassen. Daher beginnt der Brennweitenbereich von Superzoomobjektiven im Weitwinkelbereich, also in der Regel zwischen 24 bis 30mm. Am Teleende werden typischerweise 200mm Brennweite oder noch mehr erreicht. Aus unserer Sicht kann von einem Superzoomobjektiv ab einem Zoomfaktor von etwa sieben (Endbrennweite : Anfangsbrennweite >= 7) gesprochen werden.

Mit Superzoom-Objektiven lassen sich große Brennweitenbereiche abdecken

Ein Objektiv viele Namen

Superzoom-Objektive erfreuen sich vor allem bei weniger ambitionierten Fotografen oder Neulingen großer Beliebtheit. Abhängig von ihren optischen Qualitäten sowie wegen des großen Brennweitenbereichs tragen Superzoom-Objektive viele Namen. Unter anderem werden sie als abwertend als Suppenzooms oder auch als Gurkenzooms bezeichnet. Positiver sind Begriffe wie Allroundzoom, Universal-Objektiv oder Immerdrauf-Objektiv.

Klassische Superzoom-Objektive (Auswahl)

Ausnahme: Das Sigma 50-500mm F4-6.3 EX APO DG HSM würden wir trotz seines 10-fach-Zoombereichs nicht zu den Superzoom zählen, hier fehlt der angesprochene Weitwinkelbereich.

Tamron 18-400mm F3.5-6.3 Di II VC HLD

Superzoom mit sehr großem Brennweitenbereich: Tamron 18-400mm F3.5-6.3 Di II VC HLD (Bildquelle: Tamron)

Also alles “super”?

Superzoomobjektive ersparen einem zwar das Wechseln des Objektivs, dafür müssen aber diverse andere Nachteile in Kauf nehmen genommen werden. Ihre geringe Lichtstärke, die meisten Superzoom-Objektive besitzen lediglich eine größte Blendenöffnung von etwa F3.5 bis F5.6 oder kleiner, sorgt bei schlechten Lichtverhältnissen für schnelle steigende Sensorempfindlichkeiten, zudem erschwert die kleine Öffnung das Freistellen.

Des Weiteren zeigen Superzoom-Objektive in der Regel deutlich mehr Abbildungsfehler (Verzeichnung, Chromatische Aberrationen, …) als Objektive mit kleineren Brennweitenbereichen und besitzen schwächere Bildränder. Letzteres gilt vor allem für den Weitwinkel- bis mittleren Brennweitenbereich. Bei längeren Brennweiten nimmt die Schärfe typischerweise im gesamten Bildfeld deutlich ab. Die Bildqualität der Objektive unterscheidet sich von Modell zu Modell dabei deutlicher, eine allgemeine Aussage lässt sich nicht treffen. Man kann jedoch davon ausgehen, dass Objektive mit einem größeren Zoombereich in aller Regel schlechter als Objektive mit einem kleineren Zoombereich abschneiden.

Superzoom-Objektive sind daher nur die erste Wahl, wenn man unbedingt kein Objektiv wechseln möchte oder ein Objektiv für möglichst viele Einsatzgebiete sucht. Ansonsten ist die Kombination von zwei oder mehr Objektiven, welche zusammen den gewünschten Brennweitenbereich abdecken, die deutlich bessere Wahl.

Unser Tipp

Wer vom Kauf eines Superzoom-Objektivs nicht abzubringen ist, sollte sich als weiteres Objektiv für eine lichtstarke Festbrennweite entscheiden. Diese kann als “Backup” verwendet werden, wenn eine höhere Lichtstärke oder auch bessere Bildqualität benötigt wird.

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